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Wichtige Hinweise für die Suche nach einem Mitbewohner auf 4 Pfoten


Guest Girlie
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Question

Vielleicht bist heute auch hier, weil du den richtigen Züchter für dein zukünftiges Kätzchen suchst und hier erste Kontakte knüpfen willst.

Du hast dir zwar schon einige Gedanken gemacht:

Du willst ja bestimmt nicht deine Katze (nur) nach dem Aussehen auswählen.

Auch auf das gut sozialisierte Verhalten der Mieze und das ihrer Elterntiere legst du großen Wert?

Vater und Mutter sind evtl. auch hoch prämiert und die Züchter Mitglieder in einem bekannten Verein?

 

Leider reicht dieses Wissen bei weitem nicht aus.

Du würdest doch bestimmt nicht ohne Fallschirm aus dem Flugzeug springen oder?

Warum bist du dann bereit, ohne entsprechendes Hintergrundwissen eine Katze zu kaufen?

Dieses Hintergrundwissen könnte der lebensnotwendige "Fallschirm" für das möglichst lange und gesunde Leben deines neuen Familienmitgliedes sein.

Eigentlich würdest du ja gerne so verantwortungsvoll wie möglich an die Auswahl deiner Samtpfote gehen, weist aber nicht wie?

Eventuell können wir dir ja noch mit einigen Hinweisen weiterhelfen.

 

Bestandsaufnahme :

 

Zuerst überlege ich, ob ich mich wirklich um eine Katze kümmern kann – habe ich Zeit, Geld und Raum? Ein gesicherter Freilauf ist für alle Katzen schön - aber für einige Rassen wie Bengalen und Savannahs unerlässlich. Bin ich bereit mich um eine Katze zu kümmern, auch wenn es ihr mal nicht gut geht, ich lieber in Urlaub als zum Tierarzt fahren möchte? Ist auch meine Familie / Freunde mit denen ich zusammen lebe bereit, diese Entscheidungen mit zu tragen - nicht nur in guten, sondern gerade auch in schlechten Tagen? Habe ich Freunde, Familie oder Nachbarn, die sich um meine Katze kümmern, wenn ich mal nicht da bin, sei es wegen Krankheit, Urlaub oder Geschäftsreise. Für die nächsten 20 Jahre?

 

Wenn ich bereits Katzen habe: Werden diese einen neuen Mitbewohner akzeptieren? Nicht jede ältere Katze ist begeistert, wenn man ihr auf einmal einen "Kätzchengarten" vor die Nase setzt.

Es kann durchaus geschehen, daß die beiden niemals Freunde werden, sondern bestenfalls nur nebeneinander herleben. Oder ich habe vielleicht sogar eine der wenigen Samtpfoten, die ihren Menschen ganz für sich allein möchte?

 

Charakter

 

Jede Katze hat einen ganz eigenen Charakter, aber einige Merkmale sind je nach Rasse mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Bengalen sind Nitroglycerin auf 4 Beinen, Siamartige hängen sehr an IHREM Menschen und erzählen es ihm auch gern, Bombais sind zickige Diven und BKHs sind meist eher von der gemütlichen Sorte, Die Ragdoll ist anhänglich wie ein Hund, sehr menschenbezogen, möchte vollwertiges Familienmitglied sein, ohne dabei aufdringlich zu werden– welche Rasse sich durch welche Charaktereigenschaften auszeichnet, sollte man in den Rassebeschreibungen nachlesen, bevor man sich für eine bestimmte Rasse entscheidet. Immer unter Beachtung der Tatsache: „Ausnahmen bestätigen die Regel.

 

Und wer der Meinung ist, es habe ja nur Vorteile, wenn der zukünftige Hausgenosse von Geburt an die liebevolle Zuwendung durch einen Menschen gewohnt sind, der könnte durchaus einem Irrtum erliegen. Welchen Nachteil das haben soll, fragst du dich? Eigentlich gar keinen, aber Katzen, die als Kitten positive Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, haben durchaus eine entsprechend große Erwartungshaltung an ihre Dosenöffner - und werden sie je nach Charakter auch entsprechend nachdrücklich einfordern.

Hier sollte man auf jeden Fall bedenken, dass nicht jeder Charakter zu einem selber passt – wer daheim im Homeoffice arbeitet und gern seine Katze bei sich haben möchte, sollte ggf. auf Bengalen verzichten, wenn man wirklich noch zur Arbeit kommen möchte, statt mit den Katzen zu spielen, zu raufen und hinter ihnen herzuräumen.

 

Aussehen + Pflege

 

Auch zwischen Katzen und Menschen gibt es Liebe auf den ersten Blick, keine Frage.

Und es ist bestimmt nichts verwerfliches daran, wenn ich leuchtende Augen bei dem Anblick einer Halblanghaar- oder sogar Langhaarkatze bekommt. Aber ich sollte mir darüber im Klaren sein, daß der Umfang der Fellpflege nicht nur proportional zur Länge des Pelzes zunimmt. Auch das besonders plüschige Aussehen einiger Katzenrassen kann durchaus Nachteile haben.

Auch kann ich mir 100 %ig sicher sein: Sollte meine Samtpfote irgendwann erbrechen müssen (sei es, weil sie sich den Magen verkorkst haben oder um Haare / Gräser wieder loszuwerden): Sie wird das einzige Stück Teppich in unserem (gemeinsamen) ansonsten vollverfliesten Revier dafür nehmen. Auch die von mir leichtsinnigerweise schon hervorgeholte Abendkleidung ist ein hervorragendes Plätzchen dafür ;-)

Habe ich mich mit der erforderlichen Ernährung auseinandergesetzt - und bin bereit, nicht die bequemste oder kostengünstigste Variante zu wählen, sondern diejenige, die dem Organismus von Samtpfoten möglichst positiv entgegenkommen? Eine Ernährung mit hauptsächlich Trockenfutter gehört ganz sicher bei einem nicht dazu ...

Aber wer seine Katze nach der Farbe der Inneneinrichtung auswählt, sollte sich lieber für eine Porzellankatze oder einen der Kollegen von Steiff entscheiden – sind deutlich pflegeleichter und mit weniger Gewissensbissen zu entsorgen, wenn ein neues Sofa gekauft wird.

 

Gesundheit

 

Jeder möchte eine gesunde Katze, nur wenige entscheiden sich bewusst für ein krankes Tier. Trotzdem kaufen viele Menschen eine Katze, deren Krankheitsgeschichte (und die ihrer Vorfahren) ein Buch mit sieben Siegeln ist.

 

Rassekatzen und Krankheiten: Man hört immer wieder, dass Rassekatzen zu Krankheiten neigen. …. Stimmt,– aber viele andere Katzen ebenso.

Bauernhofkatzen und Krankheiten: „Meine Katze kommt vom Bauern, sie ist vom Leben auf dem Hof abgehärtet und da sie keine Rassekatze ist, bestimmt kerngesund“. Alter Spruch, oft gehört – wird durch Wiederholung aber nicht wahrer. Bauernhofkatzen sind oft medizinisch schlecht versorgt (nicht alle!), fressen was sie gerade so finden (Gefahr der Mangelernährung) und haben oft einen deutlich höheren Inzuchtfaktor als Rassekatzen. Denn ein verantwortungsbewusster Züchter wählt seine Verpaarungen gezielt aus. Der Hofkater deckt alle Katzen auf dem Hof, die gerade rollig sind – egal, ob es seine Mutter, Schwester oder Enkeltochter ist.

 

Bei genauerem hinsehen und -hören wirst du feststellen, dass einige Züchter ihre Zuchtkatzen auf vererbbare Krankheiten wie z. B. GSD IV, HD, PK-Defizit, SMA, PRA, Herzkrankheiten untersuchen lassen.

Je nach Rasse gibt es da teilweise zwar Unterschiede, aber einige Untersuchungen sind für alle wichtig: z. B. auf

• Hüftgelenksdysplasie

Nicht nur für große und schwere Katzen sind betroffen - bloß weil man es den "Leichtgewichten" oft nicht so leicht anmerkt, können sie trotzdem Probleme mit den Hüften haben.

• Herzkrankheiten

Viel mehr als HCM! Und betrifft leider nicht nur Katzen mit Stammbaum. Äußerungen wie "Ich züchte doch keine Maine Coons und außerdem kenne doch die Linien meiner Tiere!" hört man leider immer noch viel zu oft. Als wenn nicht alle Katzen ein Herz hätten und damit leider auch an Herzkrankheiten leiden könnten ...

 

 

Wer wirklich Wert auf eine möglichst gesunde Katze legt, sollte vor dem Kauf einige Punkte beachten:

• Stammbaum des Tieres einsehen und sich die Untersuchungsergebnisse/ Unterlagen des Tieres und seiner Eltern zeigen lassen.

Bei vielen Züchtern liegen auch die Ergebnisse der Großeltern und Urgroßeltern vor – auch diese sind interessant und wichtig.

o Allgemeines Gesundheitsgutachten vom TA

o Impfungen

o Herzultraschall der Eltern vor der Deckung (durch einen qualifizierten Kardiologen)

o Ergebnisse der Gentests (für Krankheiten, die per Gentest geprüft werden können)

o Kittentagebuch, in dem die Entwicklung der Katze beschrieben wird und eine Gewichtstabelle enthält

• Wie werden die Katzen gehalten? Sehen sie gut/ gesund aus (Fell glänzend, Augen klar, Ohren und After sauber, kein Mundgeruch ...)? Sind sie munter und fühlen sich in ihrer Umgebung wohl?

• Wie werden die Katzen ernährt? Hochwertig und artgerecht? Oder bekommen sie Reste vom Tisch und zwischendurch mal eine Dose aus dem Discounter?

• Woran und in welchem Alter sind die Vorfahren der Katze gestorben? Gibt es z.B. eine auffällige Häufung von unerklärlich frühen Toden? Sind vielleicht vererbbare Erkrankungen aufgetreten?

Sind eventuell Verwandte der Katze auffällig früh aus der Zucht genommen und abgegeben worden?

Ein verantwortungsbewusster Züchter gibt von sich aus Auskunft über die Gesundheit und die Untersuchungen der Katze und der Elterntiere, er freut sich über Fragen und gibt gern Antworten. Er wird auch mich einer gründlichen Prüfung unterziehen, ob ich der geeignete Mensch für eine seiner Katzen bin. Auch bei späteren Fragen steht er gern mit Rat zur Seite und erkundigt sich immer mal wieder nach der Katze.

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1 answer to this question

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Das hätte ich eigentlich gerne als Link " Informationen vor dem Kauf" gesehen oder so...

Schön wäre es, wenn es Ergänzungen von den Züchtern oder Liebhabern geben würde.

 

Der Admin wollte doch..... :koppkratz: :peace:

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